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Wie geht das? Porzellan - Von der Masse bis zur Tasse

Info, Wissen • 08.09.2025 • 06:20 - 06:50
Harzer Bergmann: Porzellanfigur der Firma Fürstenberg
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Mitarbeiter bei Friesland Porzellan zieht das Porzellan aus dem Ofen.
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Ein handbemalter Becher mit klassischem Motiv, die Ostfriesenrose stammt zwar eigentlich aus den Hochkarpaten, gehört aber seit langem zur norddeutschen Porzellantradition.
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Porzellandoktor Werner Ansorge restauriert eine 170 Jahre alte Vase aus dem Hause der Braunschweiger Welfen.
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Originaltitel
Wie geht das?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Info, Wissen
Nur drei Zutaten sind nötig, um Porzellan herzustellen: das Gestein Kaolin, das Mineral Feldspat und Quarzsand. Aus dem richtigen Mischungsverhältnis und dem Verfahren wurde jahrhundertelang ein Geheimnis gemacht. Bis heute ist das genaue Mischungsverhältnis auch in norddeutschen Betrieben ein gut gehütetes Geheimnis. Niedersachsen ist ein Porzellanland: Hier befinden sich sowohl die drittälteste Porzellanmanufaktur Deutschlands als auch die größte noch existierende Porzellanfabrik im ganzen Norden. Ob in großer Zahl oder als Einzelstück, die Herstellung hat hierzulande eine fast 300 Jahre lange Tradition. Werner Ansorge ist einer der letzten "Porzellan-Doktoren" des Landes. Er restauriert nicht nur kostbare antike Vasen, sondern klebt auch abgebrochene Henkel wieder an. Statt auf Sekundenkleber setzt er auf eine Spezialmischung aus Porzellanrohmasse und einem besonderen Verfestiger. Manchmal kommt sogar echtes Gold zum Einsatz, das er mit dem bloßen Finger auftupft und so abgeplatzte Glasurstücke Schicht um Schicht erneuert. Seine Erfahrung aus 49 Jahren Werkstattarbeit machen ihn zu einem gefragten Experten für Sammler und Museen in ganz Norddeutschland. Porzellanmalerin Brigitte Schwettmann arbeitet an einem traditionell niedersächsischen Motiv, das es in sich hat: die Ostfriesenrose. Dieses Dekor ziert typisch ostfriesisches Teegeschirr seit Mitte des 19. Jahrhunderts. In der heutigen Massenproduktion wird dieses Dekor nur noch als Folie auf das Porzellan geklebt. Brigitte Schwettmann hat sich vorgenommen, es mit dem Pinsel zu versuchen. So wie es früher gemacht wurde. Die Dokumentation aus der Reihe "Wie geht das?" zeigt, warum Porzellan früher als "weißes Gold" bezeichnet wurde und was den Unterschied ausmacht zu Geschirr aus moderner Massenproduktion. Der Film zeichnet "von der Masse bis zur Tasse" den Produktionsweg nach und begibt sich dabei auf die Spur typisch norddeutscher Motive und Porzellan-Traditionen.