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Pränataldiagnostik - Eine Wissenschaft an der Schwelle des Lebens
Info, Dokumentation • 17.05.2025 • 23:10 - 00:05 heute Jetzt
Dennis Lo, Molekularbiologe und Präsident der Chinese University of Hong Kong, machte eine bahnbrechende Entdeckung, als er 1997 die Präsenz fötaler DNA im Blutkreislauf werdender Mütter nachwies und somit die Möglichkeit von pränatalen Diagnosen schuf.
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In den 1970er Jahren wird mit der Fetoskopie ein neuer Meilenstein erreicht. Professor Yves Ville war ein Pionier auf diesem Gebiet.
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Die Tschechin Anna erwartet ihr zweites Kind. Ladislav Krofta, Leiter der Pränataldiagnostik des Universitätsklinikums in Prag, untersucht sie per Ultraschall.
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Hanna und Petr Uhlik haben bei Hannas dritter Schwangerschaft beschlossen, nicht über den Serummarkertest hinauszugehen – obwohl dieser eine hohe Wahrscheinlichkeit für Trisomie anzeigte.
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Originaltitel
Le diagnostic prénatal, un progrès bouleversant
Produktionsland
CZ, F
Produktionsdatum
2024
Info, Dokumentation
Pränatale Diagnostik ist heute in Europa nahezu zur Regel geworden und geht mit einer zunehmenden Medikalisierung der Schwangerschaft einher. Die Dokumentation beleuchtet die wissenschaftlichen Fortschritte, die zur stetigen Ausweitung dieser vorgeburtlichen Untersuchungen beigetragen haben - vom Ultraschall über die Analyse des menschlichen Karyotyps, die spektakulären ersten Operationen im Mutterleib und DNA-Untersuchungen am Fötus bis hin zu bahnbrechenden, nicht-invasiven pränatalen Tests und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz. Auch die ethischen Dimensionen der Pränataldiagnostik, bei der der Fötus zunehmend in den medizinischen Fokus rückt, werden thematisiert. Was passiert, wenn bei einer Untersuchung eine Anomalie oder Erkrankung festgestellt wird - wird dann ein Schwangerschaftsabbruch empfohlen? Unter welchen Voraussetzungen kann ein solcher Abbruch aus medizinischen Gründen erfolgen? Wie reagiert eine Familie, die bereits vor der Geburt ihres Kindes mit einer schwerwiegenden Diagnose konfrontiert wird? Anhand konkreter Beispiele aus Frankreich und der Tschechischen Republik zeigt die Dokumentation, welche schwierigen Entscheidungen eine Früherkennungsuntersuchung mit sich bringen kann. Neben der Problematik rund um den Schwangerschaftsabbruch wirft der Film auch einen Blick auf Fragen von Bio-Macht und den Status des ungeborenen Lebens. Gleichzeitig veranschaulicht er die enormen Fortschritte in der Genetik. Frauen und Paare stehen heute vor Entscheidungen, die für die Elterngeneration noch unvorstellbar waren - vom Wunsch nach einem gesunden Kind bis hin zur Vision eines "perfekten" Kindes, die durch den rasanten medizinischen Fortschritt in greifbare Nähe gerückt zu sein scheint.