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Leben mit dem Tod: Ahnenkult auf Sulawesi

Kultur, Kunst + Kultur • 31.10.2025 • 10:25 - 11:25 heute
Verstorbene werden in Felsengräbern beigesetzt: Beim Volk der Toraja auf der zu Indonesien gehörenden Insel Sulawesi ist der Tod allgegenwärtig.
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Keine Mühen und Kosten werden gescheut: Für die Totenfeier von Ruth Balla sollen in einem provisorischen Dorf mehr als 1000 Gäste beherbergt werden.
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Tau-Tau werden bei den Toraja die handgeschnitzten Figuren genannt, die das genaue Abbild der Verstorbenen darstellen. Sie werden vor den Familiengräbern platziert.
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Nisel Patu Sibilang feiert die Beerdigung ihrer Mutter: Eine Beerdigungszeremonie bei den Toraja kostet so viel Geld, dass die Toten oft jahrelang nicht beerdigt werden können.
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Originaltitel
Leben mit dem Tod - Ahnenkult auf Sulawesi
Produktionsland
D, F
Produktionsdatum
2022
Kultur, Kunst + Kultur
Im Norden der Insel Sulawesi leitet Isac die Arbeiter an, die seit Wochen damit beschäftigt sind, ein provisorisches Dorf für die Bestattungsfeierlichkeiten seiner Mutter zu bauen. Isac legt großen Wert darauf, die Bestattungsrituale seiner Kaste zu wahren. Doch die immensen Kosten, die er und seine Geschwister dafür auf sich nehmen müssen, kann er erst jetzt, 21 Jahre nach ihrem Tod, aufbringen. Tausend Gäste sollen auf der siebentägigen Feier bewirtet werden, dafür werden nur zu diesem Anlass die typischen Häuser mit Dachvorsprüngen gebaut, die an riesige Schiffe erinnern. Eine genaue Abfolge opulenter Abschiedsrituale nimmt seinen Lauf, auch eine Tau-Tau-Figur, nach dem getreuen Abbild der Mutter, wird von einem erfahrenen Bildhauer aus speziellem Holz gefertigt. Und nicht zuletzt sollen viele Büffel aus Anlass der Zeremonie geopfert werden, zur Verpflegung der Arbeiter und Gäste, aber auch, weil der Büffel das zentrale Symbol in der Kultur der Toraja darstellt. Der Büffel gilt als Bindeglied zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Je mehr Büffelopfer, desto mehr Wohlstand, und der wird gerne zur Schau gestellt. Doch es läuft nicht so, wie Isac sich das vorgestellt hatte. Seine verstorbene Mutter wird wohl noch etwas warten müssen, bis sie ins Reich der Toten darf. 40 Kilometer weiter von Isacs Dorf jedoch hat eine andere Familie alle Hürden genommen und geleitet ihre Tote in einer aufwendigen Zeremonie ins Jenseits.