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Hört uns zu - Der Anschlag von Solingen
Info, Zeitgeschichte • 23.05.2025 • 01:30 - 02:00
Cihan Genç verlor seine beiden Schwestern bei dem Anschlag von Solingen am 29. Mai 1993. Heute setzt er sich gegen Rassismus ein.
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Wie der rassistische Anschlag von Solingen am 29. Mai 1993 die deutsch-türkische Community bis heute prägt, erzählt Filmemacher Mirza Odabaşı aus persönlicher Perspektive.
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Den Anschlag von Solingen am 29. Mai 1993 erlebte Filmemacher Mirza Odabaşı als 5-Jähriger - er lebte im benachbarten Remscheid und spürte erstmals die Angst vor rassistischer Gewalt.
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Mevlüde Genç (rechts) verlor fünf Töchter und Enkelinnen bei dem Anschlag von Solingen am 29. Mai 1993  und trat dennoch für Versöhnung ein. - (Archivfoto: 29.05.2018, Nordrhein-Westfalen, Solingen: Mevlüde Genc (r) und ihre Enkelin Özlem Genc nehmen am Ort des Brandanschlags an einem Gebet teil. 25 Jahre nach dem rassistischen Brandanschlag von Solingen wurde der Opfer gedacht.)
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Originaltitel
Hört uns zu - Der Anschlag von Solingen
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Info, Zeitgeschichte
Am 29. Mai 1993 verbrannten fünf Menschen in Solingen durch einen rassistischen Mordanschlag. Für Regisseur Mirza Odabaşı ist der Anschlag der Punkt, an dem die Angst in sein Leben kam. Er war damals fünf Jahre alt, lebte im benachbarten Remscheid und nahm den Wimpel seines türkischen Lieblingsfußballclubs vom Fenster, "damit niemand weiß, dass hier Türken wohnen". Was der Anschlag mit der deutsch-türkischen Community gemacht hat, erzählt Odabaşı in einer filmischen Reise, für die er auch in die eigene Familiengeschichte eintaucht: Seine Tante erzählt ihm, dass sie damals in die Ruine geklettert ist und einen verkohlten Stein mitgenommen hat. In Gesprächen u.a. mit Cihan Genç, dessen Schwestern bei dem Anschlag starben, aber auch mit Moderatorin Aminata Belli und dem Grünen-Politiker Cem Özdemir, zeichnet die Dokumentation nach, was wir gerne verdrängen: Rassismus und Hass entstehen nicht im leeren Raum. Solingen 1993, der NSU, Halle oder Hanau passieren nicht irgendwo, sondern genau hier. Was also tun? Wie begegnen wir Rassismus und was muss sich ändern?"