(1) Kentucky: Wer glaubt noch an Trump? Der fünfte Congressional District in Kentucky ist heute einer der ärmsten Distrikte in den USA. Viele Jahrzehnte lebten sie hier vom Kohlebergbau, die Mehrheit wählte immer die Demokraten. Der Erdrutsch zu den Republikanern begann in den Appalachen von Kentucky mit Barack Obamas Ankündigung, zugunsten von Gas und erneuerbarer Energie aus dem Kohlebergbau auszusteigen. Tausende Minenarbeiter verloren ihre Jobs, die Folgen für die lokale Wirtschaft waren verheerend. Donald Trump versprach 2016, die Kohleförderung wieder anzukurbeln: 2016 wählten ihn 78 Prozent, 2020 dann 79 Prozent und 2024 waren es 81 Prozent. ARTE-Reporter trafen Maga-Anhänger der ersten Stunde, treue Kirchgänger, denen die Bibel und die amerikanische Verfassung ihre wichtigsten Leitfäden im Leben sind, ehemalige Minenarbeiter und ihre Familien sowie die lokalen Vertreter der Republikanischen Partei. Sie glauben weiter an Donald Trump, Zweifel äußern nur wenige. (2) Colorado: Migranten unter Druck In Denver demonstrieren Bürger immer wieder gegen die Razzien von ICE-Beamten, der Einwanderungspolizei. Eine neue Initiative, der Driver's Coop, eine Genossenschaft von Taxifahrern, bemüht sich seit einem guten Jahr, Fahrern ohne gültige Papiere ein besseres Leben zu ermöglichen. In dieser in den USA einzigartigen Genossenschaft arbeiten 800 Taxifahrer, weitere 1.000 sind dabei einzutreten. Ursprünglich war sie eine Antwort auf die Ausbeutung der Fahrer durch die neuen Taxi-Giganten wie Uber. Im Bundesstaat Colorado kann man einen Führerschein ohne gültige Papiere erhalten, deshalb sind viele Fahrer irreguläre Migranten. Die Mitgliedschaft in der Genossenschaft hilft ihnen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern, sich zu integrieren und vielleicht eines Tages doch noch die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Geschäftsführerin ist die aus Südkorea stammende Minsun JI, sie spricht über ihr soziales und wirtschaftliches Engagement: ein Akt des politischen Widerstands in Trumps Amerika.